Manchmal ist nur Friseursein genug, man macht was, man gut kann. So wenig braucht Mensch um glücklich zu sein.

Reisen – ein großes Privileg

Tagebuch Reise von LA nach Panama

Tag 2

Kulturschock? Hundertprozent. Seit zwei Tagen residieren wir im Hotel The Westin Grand an der Long-Beach-Küste von Los Angeles. Am zweiten Tag haben wir gleich einen 12-Kilometer-Marsch hingelegt, um die Gegend zu erkunden.

Definitiv zu viel – solche Distanzen sind wir nicht gewohnt. Außerdem waren wir fast die Einzigen zu Fuß unterwegs. Fußgänger gehören hier nicht ins Stadtbild, und selbst dort, wo es Gehwege gibt, wirken sie verlassen, fast wie vergessen.

Ein paar Autofahrer hielten sogar an, um uns freundlich zu fragen, ob wir Hilfe bräuchten. Wir mussten lachen wahrscheinlich sehen die hier wirklich selten Menschen zu Fuß.

Eines ist klar: Die Menschen hier lieben leistungsstarke Motoren. Mopeds, Trucks, Sportwagen, SUVs – alles röhrt, alles vibriert, nichts mit Euro-7-Katalysatoren. Kalifornien klingt nach Freiheit, aber auch nach viel, viel Lärm. Trotzdem dachte ich: Ein schönes Plätzchen, um alt zu werden. Im Winter 15 bis 25 Grad – herrlich!

Übermorgen holen wir endlich unsere Mopeds ab. Bis dahin steht morgen noch ein Abstecher nach Beverly Hills auf dem Plan –mal sehen, was die Reichen und Schönen so treiben.

Was mich bewegt: die vielen Obdachlosen. Allein in einem Viertel habe ich zwanzig Menschen gezählt. Manche schlafen auf dem Asphalt, andere waschen ihre Kleidung auf der Straße, manche führen Hunde an der Leine. Wobei wenn man kein Zuhause hat, ist es weniger ein Haustier, mehr ein treuer Freund.

Der erste Tag war überwältigend. Ich fiel todmüde ins Bett (ein sehr schönes Bett übrigens). Morgen wartet schon das nächste Abenteuer.

Good Night, Cali!

Oder wie die Amerikaner sagen: Kalifornien – liebevoll einfach nur „Cali“.